Page 4 - perle-Konzept
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03. Ortsspezifische Gegebenheiten
Leben in Altendorf, einem der dichtbesiedelten Stadtteile Essens (89,3 Einwohner*innen/ha im Ver- gleich zur Stadt Essen insgesamt 28,1 Einwohner*innen/ha), bedeutet Begegnung unterschiedlicher Kulturen, Religionen, Lebensformen und Lebensbedingungen. Eine Statistik der Stadt Essen, über die Anzahl von Personen mit doppelter Staatsangehörigkeit und Nichtdeutscher zeigt, dass Altendorf nicht nur dichtbesiedelt ist, sondern auch zu den Stadtteilen gehört, die eine sehr hohe Prozentzahl genannter Bevölkerungsgruppen aufweisen.
Viele Jahrzehnte wurde der Stadtteil im Essener Westen vom Innenstadtbereich nur durch einen breiten Industriegürtel getrennt. Er bot karge Grünflächen, wenig Erholungsraum sowie Freizeitwert. Dies änderte sich zusehends, als Altendorf von 1998 bis 2014 Aufnahme in das Bund-Länderpro- gramm Soziale Stadt fand. Das Stadtteilprojekt Altendorf initiierte vielfältigste Initiativen und Projekte in diesem Zeitraum. Durch die Beteiligung vieler Akteur*innen im Stadtteil, durch breite Vernetzung und durch Einbeziehung von Bewohner*innen des Stadtteils wurde Vieles angestoßen und gefördert, dass sowohl zur Verschönerung und Erneuerung des Quartiers beitrug (Ehrenzeller Platz, Nieder- feldsee + Wohnhäuser, Thyssen-Krupp-Park, Fahrrad-Trasse) als auch das Verstehen der Menschen untereinander zum Gegenstand hatte. Trotz Erneuerungen und geschaffenen Grünflächen, weist Altendorf weiterhin ein enormes Verkehrsaufkommen auf, welches sich vordergründig auf den bei- den Hauptverkehrsstraßen der Helenenstraße und der Altendorfer Straße ergibt.
Zusätzlich steht die Anzahl sozial schwacher und benachteiligter Familien, welche oftmals an der Grenze zur Armut leben dafür, dass die Bemühungen der Stadt Essen, Altendorf in den Fokus zu rücken, nicht enden sollten. Die Gesamtsituation des Stadtteils hat nicht zuletzt Auswirkungen auf die Erlebniswelt der hier zahlenmäßig stark vertretenden Kinder und Jugendlichen (Anzahl der Kinder und Jugendlichen unter 18 Jahren in Altendorf 4.571). Besonders hoch ist hier der Anteil an Doppel- staatler*innen und der nichtdeutschen Kinder und Jugendlichen unter 18 Jahren in Altendorf (3.250). Speziell für die Situation von Mädchen* und jungen Frauen* bedeutet dies, dass diese zahlenmäßig recht stark vertretende Gruppe im Stadtteil Altendorf die perle als einziges geschlechtsspezifisches Angebot vorfindet.
Die Situation im Stadtteil Altendorf bezüglich der Bevölkerungszusammensetzung gestaltet sich multiethnisch. Menschen differierender Staatsangehörigkeiten leben gemeinsam im Stadtteil und sorgen für Begegnungen unterschiedlicher Art. Die sechs häufigsten Staatsangehörigkeiten sind in folgender Tabelle zusammengefasst und stellen einen kleinen Überblick für die ethnische Zusam- mensetzung im Stadtteil dar.
2 Statistische Angaben entsprechen dem aktuellen Stand von 2019 und können beim statistischen Amt der Stadt Essen bezogen werden.
3 Siehe hierzu Stadt Essen, Amt für Statistik Stadtforschung und Wahlen 2019
4 36,6 % der Einwohner*innen in Altendorf beziehen Sozialhilfeleistungen (im Vergleich zu ganz Essen 17,4 %). Davon beziehen bereits 58,9 % der unter 18-Jährigen in Essen Altendorf Formen von Sozialhilfeleistung (gesamt in Essen 33,9 %) (vgl. Stadt Essen, Amt für Statistik Stadtforschung und Wahlen 2019) 5 Auf die Altersgruppe der Kinder und Jugendlichen von 6 bis 18 Jahren wurde sich hier bezogen, da diese überwiegend der Besucher*innengruppe des Treffs entsprechen.
perle Mädchentreff – Unser Konzept
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